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FAQs nach dem Coaching 

Wenn du das hier liest, hast du ein Coaching absolviert und ihr habt schon einige Zeit Üben hinter euch. 

Diese FAQs drehen sich hauptsächlich um die Methode zum selbständigen Einschlafen und um die Nachtstrategie. Alle anderen Themen wie Wachphasen, Anzahl der Schläfchen, Mahlzeiten, Routinen, Wissen über die Regressionen und deine Einstellung & Konsequenz setze ich ab diesem Zeitpunkt hier voraus. Einige davon kannst du auch nochmal in den allgemeinen FAQs nachlesen. Diese Punkte müssen erstmal stimmen, bevor das selbständige Einschlafen und Durchschlafen funktionieren kann. Das bedeutet, wenn du da noch nicht bei allen punkten „check“ sagen kannst, dann geh bitte nochmal einen Schritt zurück und arbeite erstmal daran. 

Wenn du bei diesen Punkten „check“ sagen kannst, gehen wir im Folgenden auf das selbständige Einschlafen und die Nachtstrategie ein. 

Nochmal als genereller Reminder vorweg: Erst muss das selbständige Einschlafen einmal am Tag und abends zuverlässig funktionieren -ich sage immer 5 von 7 Schläfchen- und dann gehe erst die Nachtstrategie an. 

Erkläre dein Vorhaben❤️
Ich rate dir alles zu erklären, erklären, erklären und voranzukündigen.
Dein Baby hat so das Gefühl, die Welt beeinflussen zu können. Bleibe verlässlich bei dem was du sagst und weiche nicht ab. Zusätzlich sind Routinen und gleiche Abläufe so unglaublich wichtig, hier rate ich dir echt einen Fokus zu setzen.

 

Für einen Motivationsboost höre in meinen Podcast rein. Hier erzählen Eltern wie sie den Babyschlaf angegangen sind und welche Erfolge sie erzielt haben. Willst du weiterhin regelmäßige Tipps aus dem Babyschlaf Universum und special offers erhalten, dann trage dich hier in den Newsletter ein: 

 


 

Wie lange versuche ich, dass mein Baby einschläft? Gibt es eine grobe Grenze, bis ich dann abbreche?

In dem Alter gibt es im Grunde genommen keine Zeitangabe. Wenn ihr euch für einen Schritt entscheidet (und jeder kleinste Schritt ist ein riesen Schritt), dann rate ich euch dabei zu bleiben, nicht abzuweichen und eurem Baby die Sicherheit zu geben, die es braucht.

Bedenke: Wenn ihr in einer Situation seid, in der ihr in letzter Zeit zwar schon vieles ausprobiert, aber auch vieles wieder abgebrochen habt; dann wird der Protest stärker sein. Euer Baby braucht die absolute Sicherheit, dass das nun wirklich the way to go ist.

Einschlafen am Mittag klappt schon ganz gut, abends ist es eine Katastrophe, hast du noch Tipps?

Das ist ganz normal! Das Erlernen des Selbständigen Einschlafens am Abend dauert einfach länger, weil die Kleinen die Reize des Tages verarbeiten müssen und da passiert viel im Köpfchen. Deshalb rate ich ganz oft am Tag zu starten, da ist es oft einfacher. Länger dauern heißt für dich mehr Geduld haben, an den Prozess glauben und selbstbewusst sein.
Bleibe so stoisch wie möglich beim Plan, halte die Wachphasen ein, habe vorhersehbare Routinen, das wird 💪

Mein Baby schreit 1,5 Stunden durch, drückt sich weg, schmeißt sich nach rechts und links. Ich komme gar nicht dazu das Baby zurückzulegen, weil es wie am Spieß kreischt.

Mir kommt das gerade so sinnlos vor!

Ich nehme hier an, dass ihr Wachphasen, Anzahl der Schläfchen etc. nochmal evaluiert habt. Falls nicht, ist das definitiv der erste Schritt.
Dann ist es ganz wichtig: Bleibe ruhig, denn dein Baby spiegelt deine Emotionen, du musst derjenige sein, der die Emotion im Raum im Griff hat. Jedes Mal, wenn du eine leichte Beruhigung siehst, legst du das Baby wieder ab bzw. reduzierst die Co-Regulation und sagst immer wieder den gleichen Einschlafsatz. Es bringt hier nichts, dass du darauf wartest, dass dein Baby sich komplett beruhigt und du es dann ablegen kannst. Das wird wahrscheinlich nicht funktionieren.

Sinnlos ist das ganz und gar nicht. Jeden kleinsten Raum, den du zum Üben lässt, jede Sekunde zahlt auf das selbstständige Einschlafen ein. Auch wenn die ersten Male 1,5 Stunden dauern, in wenigen Tagen wird das nur noch ein kleines Thema sein. In ein paar Wochen wirst du dir selbst so dankbar sein, gestartet zu haben und vor allem dran geblieben zu sein. Du änderst eine Gewohnheit und das ist ein Prozess.

Mein Baby steht oder sitzt die ganze Zeit, beschäftigt sich irgendwie, aber schläft nicht ein. Was kann ich machen?

Ich nehme hier an, dass du Wachphasen, Anzahl der Schläfchen, Dunkelheit etc. nochmal evaluiert hast. Falls nicht, ist das definitiv der erste Schritt.

Wenn diese Punkte abgehakt sind, probiere Folgendes:
Mache dich so langweilig wie möglich. Generell: wenn dein Baby sich nicht beschwert, mache gar nichts und gib ihm den Raum, seine eigene Strategie zu finden.
Wenn sich dein Baby nicht beschwert, aber am Gitter steht, rate ich dir bspw. bis 100 zu zählen, dann nochmal kurz hinzugehen, nochmal richtig hinzulegen, rückversichern dass alles gut ist und es jetzt die Augen zu machen soll. Dann sagst du wieder den Einschlafsatz und ziehst dich auf deine Position zurück und machst dich so langweilig wie möglich. Selbst wenn dein Baby nun sofort wieder aufsteht. Gleiche Prinzip wieder: bis 100 zählen usw. Wenn sich dein Baby dann irgendwann beschwert, gehst du hin, beruhigst es, aber nur bis zu dem Punkt, wo es anfängt, wieder ruhiger zu werden.

Bei einigen Babys ist es in dem Fall eine gute Idee rauszugehen, nach dem ersten Einschlafsatz.
So merken die Babys, dass es jetzt los geht mit dem Einschlafen, es hat dann keinen Raum für Interaktionen, es muss sich mit sich selbst beschäftigen und so kannst du quasi eine Reaktion hervorrufen, mit der du arbeiten kannst. Übrigens, wenn du den Raum nicht richtig verdunkeln kannst, ist es oftmals auch eine gute Idee raus zu gehen oder du drehst dich auf einem Stuhl um, sodass die Interaktionsmöglichkeiten minimiert sind.

Soll ich direkt von Anfang an das selbständige Einschlafen im eigenen Zimmer üben oder soll ich besser erstmal im Elternzimmer starten und dann im eigenen Zimmer üben?

Ich rate direkt das selbständige Einschlafen im eigenen Zimmer zu üben, aber eben nur am Mittag und den Rest des Tages und der Gewohnheiten lässt du komplett wie gehabt, bis das funktioniert und dann gehst du weiter wie besprochen.

Baby soll in seinem eigenen Zimmer schlafen, wie gehe ich das an? Andauernd zum Stillen rüber rennen, habe ich keine Lust

Ich würde zuerst das Selbständige Einschlafen am Mittag im eigenen Zimmer üben, der Rest bleibt komplett, wie es bisher war. Funktioniert das zuverlässig, würde ich das selbständige Einschlafen im eigenen Zimmer am Abend üben. Du könntest dein Baby dann erstmal im eigenen Zimmer einschlafen lassen und dann beispielsweise zur ersten Fütterung mit zu dir holen und den Rest der Nacht erstmal komplett so lassen wie sie vorher war. 
Jetzt wird die Nacht meist schon von allein besser und dein Baby wacht viel seltener auf als vorher. Sollte dein Baby genauso häufig wie vorher aufwachen, ist das aber auch nicht ungewöhnlich. So oder so rate ich dir nun die Nachtstrategie zu starten. Sobald du diese gestartet hast, würde ich das Baby nicht mehr mit ins Elternbett bzw. Elternzimmer holen, sondern in seinem Zimmer beruhigen und dort wieder zum Schlafen bringen.

Soll ich direkt von Anfang an das selbständige Einschlafen im eigenen Zimmer üben oder soll ich besser erstmal im Elternzimmer starten und dann im eigenen Zimmer üben?

Ich rate direkt das selbständige Einschlafen im eigenen Zimmer zu üben, aber eben nur am Morgen wie besprochen und den Rest des Tages und der Gewohnheiten lässt du komplett wie gehabt.

Ich übe das selbständige Einschlafen, aber die Nächte werden immer schlimmer statt besser, so war das nicht gedacht!

Wenn ihr gerade im Prozess seid das selbstständige Einschlafen beizubringen, dann kann es sein, dass die Nacht kurzfristig sogar chaotischer ist als vorher, das ist normal! Glaube mir, wenn du stoisch weiter machst, werden die Nächte danach umso besser! Es ist also wichtig, dass du die Schritte der Etappen der Einschlafhilfe immer weiter gehst, bis du bei den Etappen der Einschlafhilfe ganz unten angekommen bist. Erst wenn dein Baby selbständig einschläft, wirst du einen Effekt auf die Nacht spüren. Vorher bringt es nichts, die Nacht zu analysieren. Eine valide Aussage über die Nacht kannst du machen, wenn sich das selbständige Einschlafen zuverlässig etabliert hat

Am Anfang hat es super gut geklappt und jetzt 3 Tage gar nicht, was mache ich falsch?

Nichts!! Glaube mir, das ist total normal. Der Babyschlaf verläuft nicht linear, sondern in Wellen. 2 Schritte vor, 1 zurück, das ist ganz normal. Das Wichtige ist, dass du dich nicht von deinem Weg abbringen lässt, weiterhin Selbstbewusstsein ausstrahlst und genauso weiter machst wie besprochen. Ich gebe dir die Sicherheit, dass das völlig normal ist. Deshalb nehme dir für jeden Schritt 2 Wochen, denn in diesen 2 Wochen wird es mehrere Wellentäler und aber auch Wellenspitzen geben. Wenn du nach 2 Wochen zurückschaust, siehst du aber wie es insgesamt aufwärts gegangen ist. 

Von einem auf den andern Tag funktioniert nichts mehr! Ich habe nichts verändert. Sobald wir ihn ins Bett legen wollen, steigert er sich rein. Nehmen wir ihn hoch beruhigt er sich sofort.

Das ist komplett normal. Babyschlaf bzw. das Erlernen des selbständigen Einschlafens funktioniert in Wellen, also es gibt ups and downs und es wird niemals 100% perfekt sein für immer. 
Was du dir klar machen musst: Dein Baby hat nichts verlernt!
Frage dich selbst: hast du dich mitentwickelt, bist du mit den Wachphasen und Anzahl der Schläfchen mitgegangen? Befindet sich dein Baby gerade in einer Regression? Das bedeutet: Ist es zufälligerweise in Monat 18 oder 24? Gibt es in eurer Familie oder eurem Umfeld gerade eine große Veränderung? Babys haben so sensible Antennen, die merken jegliche Anspannung. Hat dein Baby gerade einen großen motorischen Fortschritt gemacht, wie z.b. Krabbeln oder Laufen gelernt? 
War dein Baby krank oder kommt ihr gerade aus dem Urlaub zurück, in dem alles anders war?
All diese Punkte können einen Einfluss auf den Babyschlaf haben. 
Das Wichtigste für dich: Bleibe stoisch bei dem alten Plan, auch wenn es für dich kurzfristig anstrengender ist, immer und immer wieder hinzugehen. Gewöhne bestenfalls keine neuen Gewohnheiten an, die du nicht langfristig beibehalten willst. Eine neue Sache wird schneller als Gewohnheit abgespeichert, als du gucken kannst. Gebe deinem Baby Sicherheit in dem du konsequent das tust, was du sagst und nur in ein paar Tagen seid ihr wieder beim alten Status quo.

Bei uns lief alles so gut, nun ist mein Baby 15/16/17 Monate und der Einschlafprozess

dauert auf einmal ewig.

Bei ganz vielen Babys ist es hier nun Zeit, das Einschlafen wirklich komplett zu verselbständigen. Oft bleiben die Eltern noch im Zimmer, und gehen dann raus, wenn das Baby eingeschlafen ist. Nun entwickelt sich aber das Aktion/Reaktions-Prinzip bewusst im Kopf deines Babys. Wenn es also nicht einschläft und den Einschlafprozess raus zögert, gehst du auch nicht raus. Ich rate dir, wenn du alle anderen Parameter wie Wachphasen, Routinen etc. einhältst, du aber hier noch im Zimmer bleibst, dann könnte der Game Changer sein, dass du mit Intention raus gehst. Das bedeutet, du entfernst dich Schritt für Schritt alle paar Tage oder jeden Tag. Denk dran, dass du alles erklärst und dein Baby darauf vorbereitest. Denk dran, dass es keinen Fallback mehr gibt. Du bist sehr selbstbewusst, du weißt was du tust und wenn du dich für einen Schritt entschieden hast, dann bleibst du auch dabei. Lege Verlässlichkeit in deine Aussagen.

Ich sehe gar keinen Effekt in der Nacht, obwohl mein Baby selbständig einschlafen kann am Tag und am Abend, warum?

Schläft dein Baby wirklich komplett selbständig ein und das auch seit ein paar Wochen, nicht erst seit gestern? Das selbständige Einschlafen ist ein Prozess, der sich langsam in Babys Gehirn festigt. Euer nächster Schritt ist es nun, die Nachtmahlzeiten zu reduzieren, wie in der Nachtstrategie besprochen. Wenn du nochmal ein paar Erinnerungsstützen für die Nachtstrategie haben willst, scrolle weiter runter, hier habe ich die Nachtstrategie nochmal erklärt.
Sobald ihr die Mahlzeiten dann aus der Nacht geholt habt, wirst du den Effekt auf die Nacht spüren.
Solltet ihr dann immer noch keine Verbesserung sehen: Denkt nochmal an die 20 Sekunden Regel. Lass deinem Baby den Raum, es auch Nachts selbst zu schaffen. Oft rettet man die Babys zu schnell, weil man keine Geschwisterkinder oder den Partner wecken will. Die 20 Sekundenregel erkläre ich in einer der nächsten Fragen.

Mein Baby kann selbständig einschlafen, bekommt nachts keine Mahlzeiten/Wasser mehr und schläft trotzdem nicht durch, was kann ich noch tun? 

Denk nochmal an die 20 Sekunden Regel. Die kannst du anwenden, sobald dein Baby selbstständig einschlafen kann. Dein Baby lernt das selbstständige Einschlafen und dann das selbstständige Weiterschlafen, also das Verbinden der Schlafzyklen. Für das selbstständige Weiterschlafen musst du ihm aber auch den Raum geben. Das bedeutet, du gibst ihm auch die Möglichkeit das erlernte selbstständige Einschlafen anzuwenden. Wenn du nun also in der Nacht dein Baby sofort „rettest“ sobald du nur einen kleinen Laut hörst, dann hilft das deinem Baby nicht weiter. Ich weiß, das hilft deinem Partner und den Geschwisterkindern weiter, aber dein Baby kann das Erlernte so nicht einüben. Lässt du es selbst probieren, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es von selber weiterschläft. Also setze dir eine Zeit von bspw. 20/30 oder 50 Sekunden, die du zählst und wartest bevor du hilfst. Und bei der Hilfe bleibe unter 20 Sekunden.
Die schwierigste Phase ist die in den frühen Morgenstunden, in denen sich dein Baby ausschließlich in den Leichtschlafphasen befindet. Auch hier musst du deinem Baby den Raum und die Möglichkeit geben, das selbständige Verbinden der Zyklen zu üben, damit ihr bald morgens länger schlafen könnt. Das frühe Aufwachen ist (leider) das letzte, das sich reguliert, hier musst du stark sein!

Ich habe alles im Griff: selbständiges Einschlafen & Durchschlafen alles kein Problem mehr. ABER Baby wacht immer noch übelst früh auf. 

Das frühe Erwachen in den morgendlichen Leichtschlafphasen ist (leider) das aller, aller, letzte was sich einpendelt. Erst wenn dein Baby selbständig einschlafen kann und durch schläft, verbessert sich oft dieses early bird Syndrom . 
Die schwierigste Phase, um Schlafzyklen zu verbinden, ist für die Kleinen einfach die in den Morgenstunden, in denen sich dein Baby ausschließlich in den Leichtschlafphasen befindet. Hier musst du deinem Baby den Raum und die Möglichkeit geben, das selbstständige Verbinden der Zyklen zu üben, damit ihr bald morgens länger schlafen könnt. Setze dir eine Zeit von bspw. 20/30 oder 50 Sekunden, die du zählst und wartest bevor du in den frühen Morgenstunden eingreifst und dein Baby „rettest“. 
Starte den Tag nicht vor 6 Uhr, also mache bis 6 Uhr alles so, als wenn es Nacht wäre. Dann starte den Tag um 6, Licht an, Party geht los und rechne von da an die Wachphasen.
So wird es sich einpendeln. Halte hier durch!

Was besagt die 20 Sekunden Regel nochmal?

Die 20 Sekunden Regel kannst du anwenden, wenn dein Baby schon selbständig einschlafen kann. Meldet sich dein Baby nach einem Schlafzyklus mittags, nach dem Einschlafen am Abend oder in der Nacht, dann warte erstmal kurz (Länge wie du es fühlst) ob es sich selber wieder entspannen kann. Falls nicht, gehe in den Raum, gebe deinem Baby die Rückversicherung, die es braucht, aber bleibe unter 20 Sekunden. Du gibst ihm damit einen kleinen Stups und machst es möglich, dass dein Baby mit dieser kurzen Rückversicherung weiter schläft. Diese Strategie zahlt eben auch darauf ein, dass du deinem Baby immer mehr Raum und die Möglichkeit gibst, einzuüben, nicht nur selbständig einzuschlafen, sondern auch selbständig weiter zu schlafen. Eine gute Idee zu diesem Zeitpunkt kann es auch sein, die Kamera des Babyphons auszuschalten und wirklich nur zu helfen, wenn dich dein Baby ruft.

Baby war krank/wir waren im Urlaub, nichts funktioniert mehr. Was soll ich tun? 

Erstmal die gute Nachricht: die Babys verlernen nichts, nur weil ihr während Krankheit oder im Urlaub alles anders macht. Aber sie sehen sehr schnell neue Dinge als Gewohnheit, die nach Krankheit oder Urlaub wieder umgewöhnt werden müssen. Das bedeutet, nach Urlaub oder Krankheit, müssen die alten Gewohnheiten wieder rausgekitzelt werden. Das verlangt 2-3 Tage liebevolle Konsequenz von dir, bis ihr wieder an dem alten Punkt seid. Die meisten Eltern verpassen hier die Abbiegung. Wenn es nicht beim ersten Mal zu Hause gelingt, dann sind viele Eltern demotiviert oder ungeduldig und dann bleiben viele Eltern meist bei dem quick fix und kommen dann nicht mehr weg davon. Mache dir einfach bewusst, dass du nach dem Urlaub oder Krankheit 2-3 Tage hyper konsequent sein musst, und dann läuft es wieder.

Die Kitaeingewöhnung hat alles durcheinandergeworfen. Baby schläft so unruhig und wacht wieder mehrmals nachts auf, was kann ich tun?

 Ich hoffe ich kann dich beruhigen, das ist ganz normal und dein Baby verlernt nichts. Auch hier: bleibe stoisch aber liebevoll konsequent bei deinem alten Plan, gewöhne nichts Neues an. Ich verspreche dir, das geht vorbei und in ein paar Tagen habt ihr eure alten Gewohnheiten wieder. Versuche in diesen Tagen nachmittags nach der Eingewöhnung ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken und die Connection zu deinem Baby zu stärken. Oft hat man viel vor, fährt hier hin und da hin. Versuche wirklich nachmittags den Kuschel- und Aufmerksamkeitstank zu füllen, den musst du nicht in der Nacht oder am Abend beim Einschlafen füllen. 

Mein Baby macht in der Kita nur noch einen Mittagschlaf und den auch noch sehr früh, was bedeutet das für die Wachphasen?

Naturgemäß wechseln die Babys um den 14. Lebensmonat von 2 auf 1 Tagschläfchen. Durch die Kita-Eingewöhnung ist es allerdings oft nötig, dass dein Baby schon früher nur noch 1 Schläfchen macht, weil manche Kitas eben nur 1 Schläfchen anbieten. Hier könnt ihr ein/zwei Wochen vor der Kita-Eingewöhnung anfangen, die Vormittage etwas zu stretchen. Das muss aber nicht sein. Erfahrungsgemäß dauert die Eingewöhnung auch erstmal ein paar Wochen und mit der Eingewöhnung und auch Ablenkung verlängern sich auch die Wachphasen oft wie von selber.

Natürlich ist es an den Kita Tagen für dein Baby zunächst anstrengend, deshalb kann es in
den ersten Wochen sein, dass du es sehr früh ins Bett bringst. Auch der eben beschriebene Wechsel von 2 auf 1 Tagschlaf kann in dieser Zeit eine frühere Zubettgehzeit nötig machen. Für diese Übergangszeit ist eine Bettgehzeit um 18 Uhr passend. Keine Sorge, dadurch wacht es nicht unbedingt früher auf, du vermeidest damit aber die Übermüdung und das wiederum hat einen riesigen Einfluss auf eine gute Nacht und das morgendliche Aufwachen. Oft kannst du weder die Mittagschlafzeit in der Kita beeinflussen noch die Länge des Mittagschläfchens.

Also lasse die Kontrolle los und mach das Beste daraus, was du beeinflussen kannst: Das sind Mahlzeiten, Routinen, das selbständige Einschlafen und die Wachphase vor dem Zubettgehen, die um die 4-5 Stunden sein sollte. Im Übergang am Wochenende beispielsweise könnt ihr auch wieder 2 Tagschläfchen machen.

Durch die Kita kann ich das selbständige Einschlafen nicht beim Mittagschlaf üben, und jetzt?

Starte das Üben des selbständigen Einschlafens dann am Abend. Am Wochenende kannst du dann bei beiden Tagschläfchen üben, falls ihr zu Hause seid.

Seit der Kitaeingewöhnung läuft beim Schlaf alles drunter und drüber, was kann ich tun?

Meist schlafen die Babys am Anfang in der Kita eher weniger, sind dann im Schlafdefizit und ein Baby, das am Abend übermüdet einschläft hat meist keine ruhige Nacht und wacht am nächsten Morgen oft früh auf.

Nachtschlaf ist regenerativer als Tagschlaf, deshalb rate ich, die Bettgehzeit vorzuziehen. Schafft dein Baby den Nachmittag ohne Powernap, kannst du es gut um 18 Uhr zum Nachtschlaf legen. Macht es einen Powernap bspw. auf dem Rückweg von der Kita, versuche es unter 20 Minuten zu belassen, so dass der Abendschlaf kein Drama wird. Bei Powernaps kann man sagen, dass du daran keine komplette Wachphase hängen kannst, da musst du die Wachphase dann nach Gefühl machen.

Seit dem Kitastart schläft mein Baby nicht mehr selbständig ein, was soll ich tun?

Ich rate dir, die 1:1 & Kuschelzeit nach der Kita ganz fokussiert anzuwenden. Ich würde mir nachmittags oder am Vorabend Zeit nehmen und komplette 1:1 Zeit etablieren, damit dieser Tank wieder gefüllt ist. Es sagt niemand, dass dieser Tank erst beim Einschlafen oder kurz vor dem Einschlafen aufgefüllt werden muss. Ich rate dir, deinem Baby Sicherheit zu geben, indem du ganz fix bei den eingeübten Routinen bleibst. In dem ganzen Umbruch und neuen Lebensabschnitt Kita, sind eure Einschlafroutinen beispielsweise etwas, woran es festhalten kann und worauf es sich verlassen kann. Ich würde in dieser Zeit trotzdem bei dem ursprünglichen Plan bleiben und die Mehrarbeit für den Moment in Kauf nehmen. Ich verspreche dir, umso schneller und mit den wenigsten Tränen seid ihr bald wieder back on track.

Wie war das nochmal mit der Nachtstrategie?

Achtung: Die Nachtstrategie erst anwenden, wenn das selbständige Einschlafen zuverlässig funktioniert. 
 
Wenn dein Baby den Großteil der Kalorien in der Nacht zu sich nimmt, ist es am Tag nur wenig hungrig. Es ist also wichtig, die Mahlzeiten in der Nacht nicht einfach nur zu eliminieren, sondern die Kalorien aus der Nacht in den Tag zu holen.
So funktioniert es: 
Setze dir zwei Zeitpunkte, ich empfehle 22:30 (also bevor du schlafen gehst und es sollte vor 23 Uhr sein) und 3:30 (damit die Leichtschlafphase am Morgen abgedeckt ist). 
Entweder du stellst dir den Wecker um 3:30 oder du wartest, bis dein Baby wach wird aber nimmst dir vor, dass du es nicht vor 3:30 fütterst.  
Wird dein Baby zwischen dem Zubettgehen und 22:30 oder zwischen 22:30 und 3:30 oder zwischen 3:30 und 6:00 wach, beruhigst du es anders, aber ohne Mahlzeit. Wie du dein Baby beruhigst, ist total individuell und hier gibt es keine Vorgabe, das kann alles sein. Hauptsache es schläft bald wieder. 
Wird dein Baby um 3:00 wach, beruhigst du es und versuchst, dass es wieder schläft. Wenn es bis 3:30 nicht eingeschlafen ist, dann fütterst du. 
 
WICHTIG: ab Tag 1 misst du bei der 3:30-Mahlzeit wie lange du stillst oder wieviel ml dein Baby trinkt. Dann ab Tag 2 bei Fläschchen: reduziere die Menge JEDE Nacht um 50-60 ml. Wenn du bei einer Restmenge von 50-60 ml angekommen bist, kann du diese Mahlzeit eliminieren. Ab Tag 2 beim Stillen: Reduziere die Menge JEDE Nacht um 5-6 Minuten. Wenn du bei einer Restzeit von 5 Minuten angekommen bist, kannst du diese Mahlzeit eliminieren. 
Übrigens: Ich würde die Mahlzeiten bei Fläschchen nicht verdünnen, sondern komplett voll machen und von da starten.
Nach den verkürzten Mahlzeiten wird dein Baby wahrscheinlich nicht direkt wieder einschlafen, also versuche es mit den Methoden zu beruhigen, die sonst auch immer bei euch funktionieren – außer Fläschchen und Stillen natürlich! Da dein Baby aber nun schon selbständig einschlafen kann, wird es sich viel einfacher beruhigen als du es vorher gewohnt warst.  
Hast du die 3:30 Mahlzeit eliminiert, kannst du die 22:30 Mahlzeit angehen mit genau dieser Methode.
Damit dein Baby die Möglichkeit hat, die Kalorien ganz sanft und langsam in den Tag zu holen, musst du das Angebot am Tag dementsprechend erhöhen. Entweder fängst du den dann höheren Kalorienbedarf am Tag mit fester Nahrung oder eben mit Stillnahrung auf.
Der Körper als stillende Mama kann sich bei oben beschriebenem Vorgehen ganz sanft und natürlich daran gewöhnen, dass die Kalorien in den Tag geholt werden und so ein Nachtschlaf von 10-12 Stunden möglich ist. 
 
Anmerkung: Wenn du das Gefühl hast, dass dein Baby mehr als 50% seines gesamten Kalorienbedarfes in der Nacht zu sich nimmt, passe die Strategie an. 
Setze dir 3 Zeitpunkte: 22:30, 1:00 & 4:00. Gehe wie oben beschrieben vor, aber reduziere zuerst die 1:00 Mahlzeit. In der Nacht, in der du die 1:00 Mahlzeit weg lässt, ziehst du die 4:00 Mahlzeit auf 3:30 und gehst direkt weiter vor wie oben beschrieben. 

Das kann normal sein, wenn du die Nachtstrategie startest: 

Dein Baby kann in den ersten Nächten noch häufiger aufwachen als vorher, das ist normal. Normalerweise lässt sich dein Baby dann aber relativ schnell beruhigen (deshalb übst du das selbständige Einschlafen zuerst). Es kann aber auch sein, dass dein Baby bei dem ein oder anderen Erwachen dann doch schwer zu beruhigen ist. Die ersten beiden Nächte und die Nacht, in der du die Mahlzeit komplett weg lässt sind die anstrengendsten und hier sieht es im Schnitt folgendermaßen aus: Studien haben gezeigt, dass die Babys 40-150 Minuten schreien und insgesamt 4-8 mal wach werden können. Typischerweise ist nach der 3.-5. Nacht der härteste Teil erledigt, weil ihr da schon die Kalorien in den Tag geholt habt. Oftmals sind die frühen Morgen Stunden hart: nicht aufgeben, ihr habt es dann bald geschafft.


Mein top Tipp ist immer donnerstags zu starten, damit der Partner auch mit einbezogen werden kann. Folgende Aufteilung hat sich bewährt: Der eine Partner ist bspw. bis 3:30 Uhr verantwortlich und der andere nach 3:30 Uhr bis 6:00.  

Soll ich mein Baby in seinem Bett beruhigen oder kann ich es mit zu mir nehmen? 

Bis zum Start der Nachtstrategie rate ich dir alles nachts so beizubehalten, wie bisher. Hauptsache ihr bekommt so viel Schlaf wie möglich. Während der Nachtstrategie, also während ihr die Kalorien in der Nacht reduziert, würde ich schon rund um Babys Bettchen beruhigen. Wenn du das Gefühl hast, du musst ihn mitnehmen, dann mach das ruhig. Sobald die letzte Mahlzeit eliminiert ist, würde ich das Baby allerdings nicht mehr mit zu dir nehmen, sondern in seinem Bettchen beruhigen. Das gilt natürlich nur, wenn dein Ziel ist, dass dein Baby im eigenen Bettchen ein- und durch schläft.

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